Nibelungen-Festspiele 2017

Alles rund um die Festspiele 2017 am Wormser Dom


Premiere


Viele Stars kamen zur Premiere der Nibelungenfestspielen in Worms.
Viele Stars kamen zur Premiere der Nibelungenfestspielen in Worms.

Der Wormser Kaiser-Dom wird zur Moschee – 04.08.2017

 

„GLUT. Siegfried von Arabien“- So heißt der dritte Teil der Nibelungen -Trilogie von Albert Ostermaier. Ganz anders als „Gold“ vom letzten Jahr: „Dies ist kein Wein, den man einfach so schlürfen kann, sondern ein Stück, an dem man zu kauen hat“, so der Oberbürgermeister der Stadt Worms, Michael Kissel bei seiner Begrüßungsrede. Großen Applaus erntete er, als er ehrlich erfreut verkündete, dass Nico Hofmann, der Intendant der Nibelungenfestspiele, seinen Vertrag bis zum Jahr 2022 verlängert habe. „Nico Hofmann ist ein Glücksfall für die Nibelungen-Festspiele“ so OB Kissel weiter. Besonders bedankte er sich bei den Initiatoren der Festspiele, ohne die es dieses über die Grenzen hinaus bekanntes Event nicht gäbe: Mario Adorf, Gernot Fischer (Vorgänger OBs Kissel), Hans Werner Kilz, Bettina Musall und André Eisermann.

Ob aus der Politik, aus dem Sport oder aus der Promiwelt - alle freuten sich auf die Primiere von "Glut".
Ob aus der Politik, aus dem Sport oder aus der Promiwelt - alle freuten sich auf die Primiere von "Glut".

Nico Hofmann begrüßte mit knappen, emotionalen Worten die Premierengäste. Er bedanke sich bei Petra Simon, der künstlerischen Betriebsdirektorin der Nibelungen-Festspiele, bei Regisseur Nuran David Calis, bei Autor Albert Ostermaier und dem Ensemble. „Dieses Mal war es gar nicht so schwer, namhafte Schauspieler für die Festspiele zu gewinnen. Früher war das nicht so leicht“. Apropos früher, neben Mario Adorf waren auch Ilja Richter und Dominic Raacke unter den Premierengästen, die beide schon bei den Wormser Festspielen mitgewirkt haben. Viele Prominente aus Politik (u.a. Andrea Nahles), und Showbiz (u.a. Marie Luise Marjan) waren zur Premiere gekommen. Gespannt waren alle auf den letzten Teil der Nibelungen-Trilogie.

Zwei rote Eisenbahnwagons mit der Aufschrift „Bagdad Bahn“ stehen auf der mit Sand bedeckten Freilichtbühne hinter dem Westchor des Doms, jeweils ein Abteil für die erste und eines für die zweite Klasse. Ein Mitreisender der ersten Klasse ist Hauptmann Fritz Klein (Heio von Stetten)  der zusammen mit Leutnant Stern (Till Wonka) plant, die Ölpipelines der Engländer in Persien zu sabotieren und den Scheich Omar (Mehmet Kurtulus) zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die Engländer und Franzosen zu bewegen. Dies soll mit der Schauspielertruppe „Notung“, benannt nach dem Schwert Siegfrieds, gelingen, hinter der sich eine Gruppe von Agenten verbirgt. Doch Omars Frau, die Gräfin Falke (Dennenesch Zoudé), ist von Rache getrieben. Ihr geliebter Siegfried wurde von den „Deutschen“ gehängt: Dafür „rekrutiert“ sie Ihren Sohn Faisal (Cem Lukas Yeginer), den sie wie einst Kriemhild für Ihre Rache opfern würde.

Nach mehreren Stunden war die Vorstellung dann auch wieder vorbei.
Nach mehreren Stunden war die Vorstellung dann auch wieder vorbei.

Das Ganze wird filmisch festgehalten von Lady Adler zu Stahl (Valerie Koch), einer Agentin des deutschen Reiches, für die nur der Film das Wahre ist und ihrem Kameramann (Tim Kuhr).
Videoeinspielungen und Großaufnahmen der Schauspieler auf der Großleinwand, ein Orchester, welches während des gesamten Abends in das Stück eingebunden ist, und überragende Schauspielkunst machen dieses Stück, dessen Charaktere immer wieder von den Figuren aus der Nibelungensage überlagert werden, zu solch einem besonderen Theatererlebnis. Besonders auch, dass die Musik des „Ring der Nibelungen“ Richard Wagners mit in das Stück eingebaut wurde. Zu der Gruppe „Notung“ gehörte auch Halide Vogel, die von der international erfolgreichen Sopranistin Nadja Michael gespielt wurde.
Am Ende des teils etwas verwirrenden Spektakels bleibt nur eins bestehen: „Der Film“.

Um die 1300 Gäste zu bewirten wurde Gauls Catering aus Mainz-Laubenheim engagiert. Diese sorgten mit 60 netten Mitarbeitern in den Bereichen Service, Küche und Logistik war für das Wohlbefinden der Leute.
Um die 1300 Gäste zu bewirten wurde Gauls Catering aus Mainz-Laubenheim engagiert. Diese sorgten mit 60 netten Mitarbeitern in den Bereichen Service, Küche und Logistik war für das Wohlbefinden der Leute.

Am Rande der Festspiele

 

Dass der Heylshof das schönste Theater-Foyer in Deutschland ist, da waren sich Oberbürgermeister Kissel und die Premierengäste einig. Welche geniale logistische Leistung dahinter steckt, ist unschwer zu erahnen. Dieses kleine Wunder vollbrachte Gauls Catering aus Mainz-Laubenheim. Sebastian Hofmann, an diesem Abend zuständig für die Küche, gegenüber der OZ: „ Nachdem wir den Zuschlag für den Premierenabend bekommen hatten, ging die Planung los. Ca. 1.300 Gäste sind heute zu bewirten, dies schaffen ca. 60 Mitarbeiter von Gauls in den Bereichen Service, Küche und Logistik“. Immer wieder bewundernswert war die Schnelligkeit und Höflichkeit der Servicekräfte. So hat die Fa. Gauls einen großen Anteil am Gelingen der Premierenfeier gehabt.

Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass das Wetter während der gesamten Festspiele vor dem Kaiserdom auch ein Kaiserwetter bleibt, damit das Spielen für die Akteure nicht zu einem noch größeren Kraftakt, oder gar einer Schlammschlacht wird.

 

Text: Anette Bodderas-Schwarz/ Presseagentur Die Knipser 


Fotos: Jannik Reinecke/ Die Knipser


Medienprobe


Medienprobe von „GLUT. Siegfried von Arabien“ – 01.08.2017

Trilogie der Nibelungenfestspiele findet einen phänomenalen Abschluss

 

Regen prasselt auf Sand bis dieser nass und klebrig ist. Die diesjährige Kulisse der Nibelungenfestspiele birgt einige Besonderheiten und Herausforderungen, besonders wenn das Wetter sich eher unversöhnlich zeigt, wie bei der Medienprobe. „Durch den Sand haben wir defintiv an Muskelmasse zugelegt, an Stellen, an denen wir keine Muskeln erwartet hätten“, meint Alexandra Kamp, die diesmal die Brünhild/ Gertrude Nachtigall-Bellhof“ spielt.

Die diesjährigen Nibelungenfestspiele finden im Orient statt. Genauer gesagt, besteht die Kulisse aus vom Silbersee herangebrachten Sand und zwei roten Waggons mit der Aufschrift „Bagdadbahn“. Intendant Nico Hofmann eröffnet mit diesem Stück seine dritte Spielzeit mit Albert Ostermaiers „GLUT.Siegfried von Arabien“ unter der Regie von Nuran David Calis. Die Zusammenarbeit des Trios ist somit ein drittes Mal geglückt. Die Uraufführung findet auf der beschriebenen beeindruckenden Freilichtbühne vor dem Westchor des Wormser Doms statt. Drei Tage vor der Premiere wird das Stück unter den Augen vieler Medienvertreter vorgeführt. Mit diesem Stück schließt Albert Ostermaier seine Nibelungen-Trilogie ab, die 2015 begonnen hat. Doch das Ende der Trilogie ist, ihm selbst nach, nicht einem Ende mit Worms gleichzusetzen.

Das Stück beruht auf einer historischen Begebenheit. Gekonnt wird die Nibelungensage mit einem bisher fast noch unbekannten Kapitel deutscher Geschichte verknüpft. Zeitpunkt der Handlung ist der erste Weltkrieg

im Jahr 1915, als eine Gruppe deutscher Offiziere mit dem Zug durch den Orient fährt. Getarnt als Zirkustruppe, die die Geschichte der Nibelungen spielen, geht es in geheimer Mission gegen das britische Empire. Das Stück ist somit nicht rein tragisch, sondern auch sehr politisch wie, Alexandra Kamp berichtet.

 

Erstmals in der Geschichte der Nibelungenfestspiele wird vor dem Wormser Dom Richard Wagner gesungen. Zu sehen sind neben bekannten Schauspielern wie Mehmet Kurtulus, Alexandra Kamp, Valerie Koch und David Bennent die Opernstars Nadja Michael und Tenor Bassem Alkhouri. Nadja Michael beschreibt fasziniert den Unterschied zwischen Oper und den Nibelungenfestspielen damit, dass „die Zeit, die man sich nimmt, um sich in Figuren einzufühlen und den Rhythmus eines Stücks zu verstehen, enorm ist“.

Vom 4. bis zum 20. August wird an insgesamt 16 Abenden das packende, dynamische, überraschende und vor allem vielschichtige Stück aufgeführt. Ostermaier selbst verdeutlicht die Spannung seines Stückes durch die

Erklärung, dass „die Leute in der Truppe immer mehr ihe Rollen spielen und annehmen, der Mythos greift immer mehr Besitz von ihnen. Sie spielen um ihr Leben. Eine Metamorphose findet statt. Es ist geglückt die verschiedenen Ebenen zum Glühen zu bringen und den Zuschauer in eine andere Welt zu versetzen“, zeigt Ostermaier sich beeindruckt von der Inszenierung. „Teils ist es leichter ein Stück zu schreiben, wenn Ort und Gegebenheiten schon vertraut sind“, berichtet der mittlerwele schon erfahrene Nibelungenfestspiele-Autor mit einem Lächeln.

 

Für das gastronomische Konzept sorgt Gauls Catering und verwöhnt hierbei Auge und Gaumen.

 

Gespannt warten wir nun auf die nächsten Kreationen des Intendanten Nico Hofmann, der seinen Vertrag bis 2022 verlängert hat.

 

Text: Sara-Lina Mielke/ Presseagentur Die Knipser


Fotos: Jannik Reinecke/ Die Knipser